Variete Ole

Tatort: Varieté O

Handlung

Bruno Leiseschleich hat es auf die örtliche Sparkasse abgesehen. Der Tresorraum der Bank liegt unmittelbar neben dem angrenzenden Gebäude des „Variete´-Ole´“. Von dort aus will Bruno einen Mauerdurchbruch versuchen, um an das „große Geld“ zu kommen.

Auf der Variete´-Bühne läuft noch gerade die letzte Nummer der allabendlichen Vorstellung „Winter-Träume“.                   
Adelgunde Adretzky, die „Perle“ des Theaters, verstaut nach der Vorstellung noch einige Instrumenten-Koffer, Etuis und Requisiten im Abstellraum, um dann, gegen 0.00 Uhr, als Letzte das Haus zu verlassen.

Nun schlägt Brunos Stunde. – Nachdem er einige Türen aufgeknackt hat, landet er kurz darauf im
Abstellraum des „Variete´-Ole´“ – dort, wo u.a. die Instrumente des Orchesters, ein alter Konzertflügel, sowie eine ausgemusterte Schaufensterpuppe, die hier als Kleiderständer dient, aufbewahrt werden. Von hier aus will Bruno den Durchbruch zum Tresorraum der Sparkasse probieren.
Er platziert die Sprengladung an der entsprechenden Wand. Nach einem gewaltigen Knall, Rauch und Funkenregen, muss er zu seinem größten Erstaunen feststellen, dass die Wand standgehalten hat.
Durch die Explosion der Sprengladung wurden allerdings Ferdinand, der Konzertflügel und Henry, die Schaufensterpuppe, die zur Geisterstunde zum Leben erwacht sind, aufgeschreckt und protestieren nun lautstark gegen die unvorhergesehene nächtliche Ruhestörung.
Mit diesem Verlauf seiner Unternehmung hatte Bruno Leiseschleich natürlich überhaupt nicht gerechnet, aber bei aller Enttäuschung über seinen misslungenen Mauerdurchbruch ist er doch mehr und mehr fasziniert von dem, was nun um ihn herum und mit ihm geschieht. Es scheint noch ein sehr spannender Abend zu werden.

Ferdinand von Flügel und Henry de la Vitrine, die eigentlich gerade damit beschäftigt waren, die Gestaltung des gemeinsamen Abends abzusprechen (ein bisschen pokern vielleicht?), haben den Schrecken schon bald gegen Neugier eingetauscht und wollen natürlich genau wissen, wer dieser „Überraschungsgast“ ist, obwohl sie sein Vorhaben selbstverständlich auf’s Schärfste verurteilen. Man stellt sich gegenseitig vor.

Bruno ist nach seinem Misserfolg verständlicherweise deprimiert. Henry und Ferdinand bemühen sich nach Kräften, ihn auf andere Gedanken zu bringen, plaudern über ihre bewegte Vergangenheit und kredenzen ihm schließlich sogar noch ein gemeinsames Begrüßungs-Ständchen – nachträglich, sozusagen.

Bruno Leiseschleich hat seinen Mauerdurchbruchs-Plan zwar fürs Erste aufgegeben, zeigt sich dafür aber recht interessiert an anderen Wertgegenständen. Auf den Regalen hat er mittlerweile die Instrumentenkoffer und Etuis entdeckt. Die Trompete Trixi hat es ihm angetan, aber es stellt sich schnell heraus, dass sie nicht aus Gold, sondern aus Messing hergestellt ist. Der wahre Wert liegt in ihrer musikalischen Begabung, denn sie spielt in der Theatervorstellung ein Solo. Bruno ist nun doch sehr neugierig geworden, kann sich das alles aber nicht so recht vorstellen, weil er noch nie in einer Theatervorstellung war. Mit ein wenig Zauberei, denn in der Zeit zwischen 0.00 Uhr und 1.00 Uhr ist ja bekanntlich fast alles möglich, gelingt es, Bruno ein erstes Theatererlebnis zu vermitteln.

Nach und nach lernt Bruno so die in der Show mitwirkenden Instrumente und ihre Darbietungen kennen und darf die Instrumente auch ausprobieren ... bis um 1.00 Uhr der ganze Spuk wieder vorbei ist ... war alles nur ein Traum?

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